Von Jamshed Baruah
VEREINTE NATIONEN (IDN) – Während die Annahme des Atomwaffen-Verbotsvertrags der Vereinten Nationen „als ein wichtiger Schritt zum Ziel einer von Atomwaffen befreiten Welt“ von ihnen begrüßt wird, fordern Glaubensgemeinschaften, die sich von Nuklearwaffen tief betroffen fühlen, in einem „Öffentlichen Statement“ die weltweite Annahme und Umsetzung des Vertrages.
Der am 7. Juli 2017 im UN-Hauptsitz in New York verabschiedete Vertrag enthält detaillierte Bestimmungen über ein umfassendes Verbot der Entwicklung, der Produktion, des Besitzes, der Lagerung, der Prüfung, der Nutzung oder der Bedrohung durch den Einsatz von Atomwaffen. Er ist das Ergebnis intensiver Verhandlungen bei den Vereinten Nationen mit mehr als 120 Regierungen und vielen Vertretern der Zivilgesellschaft.
Etwa 40 Glaubensgemeinschaften und Einzelpersonen bekennen in der Erklärung, die zusammen mit PAX, dem Ökumenischen Rat der Kirchen und Soka Gakkai International (SGI) herausgegeben wurde, ihre besondere Verantwortung, das öffentliche Gewissen zu den humanitären Konsequenzen von Atomwaffen zu wecken.
In der Erklärung heißt es: „Nachdem wir unsere ernsten Bedenken über die humanitären und umweltpolitischen Konsequenzen eines Einsatzes von Atomwaffen wiederholt geäußert haben, begrüßen wir von ganzem Herzen die Verabschiedung dieses Vertrages als einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einer atomwaffenfreien Welt.“
Es wird weiter darauf hingewiesen, dass die jeweiligen Glaubens-Traditionen der Unterzeichner der Erklärung alle dafür eintreten, dass es das Recht der Menschen und aller Lebewesen ist, in Sicherheit und Würde zu leben.
„Wir glauben an die Gebote des Gewissens und der Gerechtigkeit und versuchen unserer Pflicht gerecht zu werden, die Verletzlichen zu schützen und die Wächterfunktion auszuüben, welche den Planeten für künftige Generationen bewahren wird“, beschwört das Statement und erklärt weiter: „Atomwaffen sind vollkommen unvereinbar mit diesen Werten und Verpflichtungen und sie manifestieren eine totale Nichtbeachtung der Prinzipien der Humanität“.
Die Glaubensgemeinschaften applaudieren dem Mut, den die in den Verhandlungen vertretenen Staaten gezeigt haben, den unschätzbaren Anstrengungen der Weltorganisation und anderer internationaler Organisationen sowie der Zivilgesellschaft, welche zur Verwirklichung des Vertrages geführt haben.
„Wir entbieten unseren besonderen Respekt den Hibakusha – den A-Bomben-Überlebenden – ,den Opfern von Atomtests und weiteren, die unter der Strahlung bei der Herstellung von Atombomben und der Umweltzerstörung ihrer Heimatländer leiden, deren Erfahrungen und Befürwortungen gezeigt haben, dass der fundamentale Zweck dieses Vertrages sein muss, die unannehmbaren Leiden und den Schaden zu verhindern, den sie erlitten haben, eine Heimsuchung für Bekannte, Familie oder Gesellschaft “, sagen die Glaubensgemeinschaften.
Die Erklärung betrachtet es als lebenswichtig, dass die Prinzipien und Normen des Atomwaffen-Verbotsvertrages unter der Weltbevölkerung weit verbreitet werden, mit dem Ziel, die weltweite Annahme und Umsetzung zu erreichen.
„Als gläubige Menschen akzeptieren wir unsere besondere Verantwortung für die Arbeit, das Bewusstsein für die Risiken und Konsequenzen von Nuklearwaffen für heutige und künftige Generationen zu wecken und das öffentliche Bewusstsein zu erregen, eine weltweit öffentliche Wahlmöglichkeit zur Unterstützung des Vertrages zu finden, mit dem Ziel eine atomwaffenfreie Welt zu erreichen und zu erhalten“, heißt es zum Schluss in der Erklärung.
Die Unterzeichner der Erklärung sind unter anderen:
Buddhistischer Glaube (Buddhist Relief), Der Buddhisten-Rat New York (The Buddhist Council of New York), Christliche Kampagne für nukleare Abrüstung (Christian Campaign for Nuklear Disarmament), Columbia Zentrum für Befürwortung und Verbreitung ( Columbian Center for Advocacy and Outreach), Die Kirche von Schweden (The Church of Sweden) und die Kongreation unserer Lieben Frau der Barmherzigkeit und des Guten Hirten (US-Provinzen; Congregation of Our Lady of Charity oft he Good Shepherd, US-Provinces).
Das Komitee der Freunde für Nationale Gesetzgebung (Friends Committee on National Legislation), die Erkenntnis-Meditationsgemeinschaft von Washington (Insight Meditation Community of Washington), das Internationale Buddhistische Komitee Washington DC (International Buddhist Committee of Washington DC), die Islamische Gesellschaft Nord-Amerika (Islamic Society of North America), die Muslimische Friedens-Kameradschaft (Muslim Peace Fellowship), das Nationale Verteidigungs-Zentrum der Schwestern des Guten Hirten (National Advocacy Center oft the Sisters of the Good Shepherd), Pax-Christi-International (Pax Cristi International), Pax Christi USA und PAX haben die Erklärung ebenso unterzeichnet.
Während die komplette Liste der Unterzeichner auf Seite 2 verzeichnet ist von: http://www.sgi.org/content/files/resources/ngo-resources/peace:disarmament/ptnw-joint-statement-july-2017.pdf sind darunter weitere wie:
Das religiöse Aktions-Zentrum für Reform-Judentum (Religious Action Center of Reform Judaism), die Schwestern der Gnade des Amerikanischen Instituts für Gerechtigkeit (Sisters of Mercy oft he Americas-Institute Justice Team), die Universelle Unitarische Vereinigung (Unitarian Universalist Association), die Vereinigte Religions-Initiative (United Religious Initiative), die Vereinigte Kirche Christi (United Church of Christ), die Predigtämter für Gerechtigkeit und Zeugenschaft (Justice and Witness Ministries), die Vereinigte Methodistische Kirche (United Methodist Church), der Zentralrat für Kirche und Gesellschaft (General Board of Church and Society), die Quaker in Großbritannien (Quakers in Britain), Der-Welt-Bosnien-Kongress (The World Bosniac Congress und der Welt-Kirchen-Rat (Ökomenische Rat der Kirchen; the World Council of Churches. (IDN-InDepth-News – 8 July 2017)
Foto: Repräsentanten von Glaubensgemeinschaften vor der Jesaiah-Mauer auf der Straße gegenüber dem Gebäude der Vereinten Nationen in New York. Dort steht das Bibelwort „…sie werden ihre Schwerter in Pflugscharen wandeln und ihre Speere in Mähmesser (Sensen). Eine Nation soll nicht das Schwert gegen eine andere Nation erheben noch sollen sie weiterhin das Kriegshandwerk erlernen“.
Quelle: ICAN